(X)HTML, CSS, WML und Co.
Seit einiger Zeit sind – gerade in der Webdesign-Branche – Begriffe wie “Webstandards” und “standardkonformes Webdesign” groß in Mode. Doch was verbirgt sich hinter diesen Begriffen?
Internationale Standards für Auszeichungssprachen und Formatsprachen
Als Auszeichungssprachen (Markup-Language) werden Sprachen bezeichnet, durch die Seitenaufbau, Grafikeinbindung, hierarchische Struktur und Hyperlinks logisch definiert werden (HTML, XHTML). Als Formatsprache bezeichnet man eine Sprache, die physische Formatierungen für Elemente von Auszeichungssprachen ermöglicht (CSS).
HTML: Hypertext Markup-Language, die Ursprache des modernen Web
Version 4.01 stellt den aktuellsten Stand der Auszeichnungssprache HTML dar. Die wohl herausragendste Eigenschaft von HTML ist die Möglichkeit, Verweise, sogenannte Hyperlinks zu definieren, um Einzeldokumente zu einer Gesamtheit zu verknüpfen. Mit HTML wurde das World Wide Web, ein Netzwerk miteinander verbundener Einzelseiten, überhaupt erst möglich.
Die Spezifikation für HTML 4.01 regelt vor allem die Einbindung von Cascading Style Sheets. HTML 4.01 ist somit eine rein hierarchische Auszeichnungssprache, in deren Variante Strict Formatierungen wie Schriftfarben und Größen über das font-Element nicht mehr vorkommen. Dafür wird in HTML 4.01 Strict sehr viel Wert gelegt auf eine hierarchische Dokumentstruktur, die mithilfe von Überschriften 1. bis 6. Ordnung, Fließtextabsätzen und Listenelementen eingerichtet wird. Referenzierung von anderen Dokumenten über Hyperlinks sowie die Einbindung von Bildern sind weitere Schwerpunkte dieser Auszeichnungssprache.
XHTML 1: Extensible Hypertext Markup-Language
XHTML 1.0 liegt bereits seit Januar 2000 vor und ist dennoch in der jetzigen Version 1.1 die aktuellste Auszeichnungssprache. XHTML ist eine “Mischung” aus HTML und XML – um es vereinfacht auszudrücken. Grund für die Schaffung der XHTML-Spezifikation war der Wunsch, ein “HTML” zu schaffen, dass zu hundert Prozent zu XML und anderen XML-basierten Sprachen kompatibel ist. Man könnte also sagen, XHTML ist ein XML-gerechtes HTML.
Im Grunde funktioniert XHTML auch wie HTML, nur gibt es viel strengere Syntax- und Verschachtelungsregeln und ein paar Sonderfunktionen, die für HTML nicht gelten.
CSS 2.0: Cascading Style Sheets
CSS ist eine Ergänzungssprache, die geschaffen wurde, um HTML wieder in eine die Hierarchie bestimmende Position zurückzuführen und Hierarchie und Formatierung zu trennen. Nur mit CSS ist es möglich, HTML-Elemente global auszuzeichnen. Das bedeutet: Definiert man die Eigenschaften für beispielsweise einen Fließtextabsatz (p-Element), so gilt das für alle Fließtextabsätze der Seite. Lagert man diese Definition in eine eigene Datei aus und referenziert sie in allen zum Webauftritt gehörenden Seiten, so gilt diese Definition gleichmaßen für alle Fließtextabsätze des gesamten Webauftritts.
CSS geht jedoch noch einen Schritt weiter, indem es die Möglichkeit eröffnet, für HTML-Elemente Eigenschaften in Abhängigkeit zu anderen Elementen festzulegen. Zudem kann man mittels CSS auch Elemente direkt positionieren, wodurch die lästigen Layouttabellen eigentlich endgültig der Vergangenheit angehören könnten.
XML: Extensible Markup Language
XML ist – im Gegensatz zu HTML – eine frei definierbare Auszeichnungssprache. Hier können Elemente in einer vom Programmierer eigens erstellten Dokumenttyp-Definition deklariert werden. Dadurch ist es möglich, eine eigene Struktur zu erstellen, die mehr leistet, als HTML. So können beispielsweise Artikeldaten eines Shops in XML-Form gespeichert und entsprechend weitergegeben werden. RSS-Feeds, also Syndicated Content, basieren auf XML und nutzen alle eine einheitliche DTD. Auch die Google Sitemaps, derzeit in der Betaphase befindlich, basieren auf XML-Dateien, deren Tags in einer von Google festgelegten DTD definiert sind.
WML – Wireless Markup Language
Wer mit dem Handy ins Internet geht, tut das meist noch mit einem WAP-Browser. Damit der jedoch Seiten korrekt anzeigen kann, muss die Seite in WML erstellt sein.
WML basiert im Grunde auf XML und ist auch genau so streng, was Verschachtelungen und Tagbildung angeht (“Wohlgeformtheit”).